Sonntag, 20. Oktober 2013

Tierschutz oder doch eher Tierhandel?

Hallo meine lieben Leser und alle Interessierte,

wie ihr wisst, durchflute ich  gerne die Dunkelkammern der Gesellschaft mit Licht. Heute habe ich erneut ein sehr brisantes Thema im Gepäck. Den Tierschutz. Ich recherchiere seit geraumer Zeit zu diesem sehr bisanten Thema. Werde bald zu diesem Thema ein Buch schreiben.

Heraus kamen durch meine Recherche folgende Fragen: 
1.Was bedeutet ... was versteht man unter Tierschutz?  
    
2.Wann hört Tierschutz auf und wann fängt der Tierhandel an?


Was bedeutete Tierschutz?
Als Tierschutz werden alle Aktivitäten des Menschen bezeichnet, die darauf abzielen, Tieren individuell ein artgerechtes Leben ohne Zufügung von unnötigen Leiden, Schmerzen und Schäden zu ermöglichen. Der Tierschutz zielt auf das einzelne Tier und seine Unversehrtheit. Im Unterschied zu den Vertretern so genannter Tierrechte, die teilweise jegliche Nutzhaltung von Tieren durch den Menschen ablehnen, liegt im Tierschutz und den zugehörigen rechtlichen Regelungen im Tierschutzrecht der Schwerpunkt auf der sach- und artgerechten Haltung und Nutzung von Tieren durch den Menschen bzw. auf dem sach- und artgerechten Umgang mit Tieren. Aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsweise begrenzt sich die Tierschutzbewegung zumeist auf regional den Menschen vertraute und sympathische Wirbel- und Säugetiere. 
Quelle: wikipedia.org.


Private Tierschutzorganisationen


Pfarrer Albert Knapp
1837 gründete der Pfarrer Albert Knapp in Stuttgart den ersten deutschen Tierschutzverein, dem überall in Deutschland weitere folgten. Sie schlossen sich 1881 zum Deutschen Tierschutzbund zusammen. Dieser vereinigt heute etwa 720 Tierschutzvereine mit über 800.000 Mitgliedern. Die Tierschutzorganisationen der Europäischen Gemeinschaft arbeiten in der Eurogroup for Animals zusammen.
In der Schweiz entstand um 1840 in Bern der erste Tierschutzverein. 1861 wurde der Schweizer Tierschutz STS ins Leben gerufen, damals unter dem Namen «Schweizerischer Centralverein zum Schutz der Tiere». Der Schweizer Tierschutz, heute die größte Tierschutzorganisation, ist eine Dachorganisation von lokalen Tierschutzvereinen. Er ist die älteste national tätige Tierschutzorganisation der Schweiz. Im Bereich der Nutztierhaltung versucht die Organisation kagfreiland („kag“ steht für KonsumentInnen-Arbeitsgruppe) seit den 1970er Jahren, vorbildliche Tierhaltung zusammen mit Landwirten umzusetzen. Sie vergibt deshalb ein Label für Fleisch, Eier und Käse. Andere Tierschutzorganisationen sind etwa die Stiftung für das Tier im Recht, die Ärztinnen und Ärzte für Tierschutz in der Medizin, ALTEX (Alternativen zu Tierexperimenten), die IG Tiertransporte und Schlachthöfe oder der VgT (Verein gegen Tierfabriken).
Am 1. Januar 1981 schlossen sich die 1953 gegründete Tierschutzorganisation ISPA International Society for the Protection of Animals und die 1959 gegründete Tierschutzorganisation WFPA World Federation for the Protection of Animals zur World Society for the Protection of Animals (WSPA) zusammen, die mit mehr als 1000 Mitgliedsorganisationen in über 155 Ländern das größte Netzwerk von Tierschützern weltweit ist. Nachdem 1997 das Regionalbüro in Deutschland eröffnet wurde, gründete sich ein Jahr später die WSPA Welttierschutzgesellschaft e.V. Die WSPA Welttierschutzgesellschaft ist eine international arbeitende Tierschutzorganisation, die Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen hat und sich durch Bildungsarbeit, Katastrophenhilfe, Kampagnen und die direkte Hilfe vor Ort dafür einsetzt, die Tierschutz-Standards in der ganzen Welt zu verbessern und zu garantieren. Im Jahr 2006 startete die WSPA Welttierschutzgesellschaft die Kampagne zu einer Weltweiten Tierschutzerklärung, die eine Vereinbarung über weltweite Tierschutzstandards durch die Vereinten Nationen fordert.
1969 wurde in Kanada von Brian Davis der International Fund for Animal Welfare (IFAW) gegründet, um gegen die Tötung junger Kegelrobben vor der Küste Neufundlands zu protestieren. Daraus hat sich eine der größten internationalen Tierschutz- und Artenschutzorganisationen weltweit entwickelt. Prominentestes Mitglied ist der James Bond-Darsteller und Schauspieler Pierce Brosnan.
Mit dem Aufkommen der Tierrechtsbewegung in Deutschland haben sich seit den 1980er Jahren zahlreiche neue Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen gebildet. Die Ziele und Arbeitsweisen sind unterschiedlich. Viele haben sich auf eine Thematik spezialisiert, um wirksame Arbeit leisten zu können. Der Verein Animals´ Angels e.V. ist eine international operierende Mitgliedsorganisation der WSPA Welttierschutzgesellschaft, die sich durch die Aufklärung der Öffentlichkeit, Kontrollen, Dokumentationen und die enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden dafür einsetzt, dass die geltenden Tierschutzbestimmungen bei Tiertransporten eingehalten werden. Der Verein PROVIEH kämpft gegen die industrielle Tierhaltung, das Komitee gegen Vogelmord, Vogelfang und Wilderei. Animal Public hat sich auf den Schutz von Wildtieren spezialisiert, wie auch die Organisation Pro Animale, die verschiedene Projekte betreut (z. B. Freikauf aus nicht tierschutzgerechten Pferdetransporten und aus dem Tierversuch, Aufbau von Tierheimen in der Türkei und anderen Ländern, „Tanzbären“-Problematik, Kettenhundehaltung). Andere Verbände wie Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. setzen sich für die gesellschaftliche und rechtliche Anerkennung weiterer Tierrechte und deren Umsetzung ein.
Quelle: wikipedia.org.

Tierhandel: Gutachten Tierschutz

Foto: bmt

Reisen mit Heimtieren in der EU:
Tierschützer fallen durch juristisches Raster

05.11.2012 - Wenn sich nicht schnell und massiv etwas an dem derzeitigen Änderungsentwurf zur "Verordnung des Europäischen Parlamentes über die Verbringung von Heimtieren zu anderen als Handelszwecken" ändert, dann haben ethisch motivierte Tierschützer, die  Auslandshunde nach Deutschland bringen, kaum mehr eine Chance, Hunden im Ausland zu helfen. "Der derzeitige Entwurf gilt nur für den einzelnen Tierhalter im Reiseverkehr und würde somit Tierschützer eindeutig in die Schiene des Hundehandels drängen. Das bedeutet das Aus für den Auslandstierschutz", so Petra Zipp, Vorsitzende des Bundes gegen Missbrauch der Tiere (bmt).

Im Auftrag von TASSO und dem bmt hat der im Tierschutzrecht versierte Rechtsanwalt Dr. Konstantin Leondarakis der EU im Rahmen einer Stellungnahme Vorschläge unterbreitet wie die Verordnung auf Tierschutztransporte angewendet werden könnte.
Eine der Hauptforderungen der Tierschützer ist eine Erweiterung der Ausnahmeregelungen für Tierschutzorganisationen, die Tiere im Ausland vor unnötigen Schmerzen, Leiden, Schäden oder sogar dem Tod bewahren, und die dabei keine gewerbliche Absicht verfolgen.Darüber hinaus wird gefordert, dass Tierärzte, die den Heimtierausweis ausstellen, Tiere unverzüglich in einem nationalen Heimtierregister, welches Mitglied des europaweiten Netzwerkes Europetnet ist, registrieren. "Diese Maßnahme würde nicht nur zum Bürokratieabbau beitragen sondern auch den  illegalen Welpenhandel erschweren", so Philip McCreight, Leiter von TASSO e.V.
 

Quelle: TASSO e.V.

 

Mein Hund Balu. Ein australischer Kelpie.

Am 4. Dezember haben wir Balu  von einer in Österreich ansässigen Tierschutzorganisation, die unter anderem auch in Deutschland agiert, übernommen. Balu wurde unter anderem mit dem nachfolgend angezeigten Bild, auf ebay-Kleinanzeigen angeboten. Balu war auf der Aufnahme ca. 4-5 Monate alt, saß in einer Tötungsstation in Rumänien.

Schutzgebühr: 280,- Euro zzgl. Impfgebühr.

Balu im Oktober 2012 Bild:  - e-bay Kleinanzeigen

Balu heute. Aufgenommen im September 2013

Durch unser Erlebnis mit dieser Tierschutzorganisation sind einige Fragen in mir aufgekeimt. Bei der "Besichigung" unseres Hundes wurden wir auf eine Koppel geführt. Unsere Vermittlerin hatte weitere 6 Hunde ... Rassehunde als auch Mischlinge, im Schlepp. Taue statt Leinen. Halsbänder? Fehlanzeige. Kaum auf der Koppel angekommen, schlüpften 6 der 7 Hunde, die "notdürftig "angeleint waren, aus ihren Halsschlingen der Taue. 
Einzig Balu war zu verschüchtert. Ich hielt sein Tau, das ich vor betreten der Koppel von der Vermittlerin bekommen hatte, fest in meiner rechten Hand. Balu schmiegte sich ängstlich an meine  Beine.

Da sich auf der Koppel 3 Ziegen befanden, die friedlich grasten und ästen, war das nachfolgende Schauspiel für mich mehr als fragwürdig. Viele der Hunde waren extremst verhaltensauffällig. Einer dieser verhaltensauffälligen Hunde steuerte während seines Ausrisses geradewegs auf die 3 grasenden Ziegen zu. Böse, wie dieses Tier war,  biss es tatsächlich eines dieser Tiere in seine Hinterläufe. Die Vermittlerin fing an zu kreischen und zu schreien. Das Szenario war surreal. Die Vermittlerin war mit der Situation hoffnungslos überfordert. Gedankenlos, selbstlos, angstlos, half mein Mann, die entflohenen Tiere einzufangen. Fing 5 der 6 Ausreißer ein. Band diesen zu ihrer und unserer Sicherheit, die Schlingen der Taue um ihre Hälse. Den beißenden Hund jedoch überließ er der kreischenden Vermittlerin. Als diese den Beißer wieder im Griff hatte, lag die angefallene Ziege blutend auf einem Felsen. Die Vermittlerin dachte überhaupt nicht daran, die Ziege zu versorgen. Auf meinen Einwand, einen Tierarzt zu Hilfe zu rufen, entgegenete diese lediglich:" Das geht nicht! Die Ziegen gehören meinem Vermieter. Wenn dieser auf  und durch dieses Unglück von dem Sozialverhalten meiner Hunde erfährt, kündigt er mir die Pacht." Ich war schockiert.
Ich wollte einzig "meinen Hund" aus ihren Klauen befreien. Mir wurde schnell bewußt, wenn ich standhaft auf die Versorgung der Ziege plädiert hätte, würde die Vermittlerin uns Balu nicht übergeben. Sie hatte mir klar zu verstehen gegeben, dass einzig sie entscheidet ob ... Hopp oder Top.
Letztlich hielt ich den Mund.

Balu war sehr krank, als wir ihn übernehmen durften. Informationen zu seiner Krankheit fehlten. Der Informationsfluß zwischen unserer Vermittlerin und uns, war mieserabel. Auch war unsere Hundevermittlerin der Tierschutzorganisation vollkommen überlastet. Wie schon erwähnt, hatte sie zu diesem Zeitpunkt der Übergabe mindestens 7 weitere Hunde im Übergang. Balu hatte, als er zu uns kommen sollte, eine riesige Kopfwunde. Zuvor war ein Kopftumor operativ entfernt worden. Seine linke Schädelseite war rasiert. Da die Vermittlerin viele Hunde im Übergang hatte, derer sie offensichtlich nicht gerecht werden konnte, hatte einer der Hunde Balu in die frisch operierte Wunde gebissen. Seine Operationsnaht klaffte auf. Mit einer offenen, klaffenden Wunde, wollte die Vermittlerin uns unseren Hund übergeben. Wahrscheinlich mit dem Gedanken: Bloß weg mit dem kranken Tier. Ich verweigerte die Übernahme und bat um Wundversorgung durch einen Arzt. Was wiederum zu einigen Diskussionen zwischen der Vermittlerin und mir führte. Unvorstellbar. Wir haben Balu letztlich eine Woche später, mit gesäuberter und aufgepäppelter Wunde übernommen. Keine Entschuldigung seitens dieser Vermittlerin. Des Weiteren keine Informationen zu Vorerkrankungen und Erkrankungen.
Unsere Hundevermittlerin haben wir seit der Übergabe im Dezember des vergangenen Jahres nicht mehr wieder gesehen. Durch das fragwürdige Prozedere mit dem Verein stelle ich mir die Frage: Sind wir einer unseriösen Tierschutzorganisation oder gar einem Tierhandel unter dem Deckmantel des Tierschutzes aufgesessen?  Ich weiß es nicht. Ein Restzweifel, einen Tierhandel unterstützt zu haben, bleibt. Letztlich zählt: Wir haben Balus Leben gerettet. So oder so.
Wie ich in meinen Recherchen zu meinem Buch erfuhr, darf der Vermittler die Schutzgebühr behalten. Kein schlechter Monatslohn, sollten im Schnitt 10

Hunde pro Monat vermittelt werden. Wir hatten die Schutzgebühr zzgl. der Impfkosten bereits 2 Wochen vor Übergabe entricht. Was selbstverständlich nicht der Regelfall ist; jedoch habe ich während meiner Recherchen in Erfahrung bringen können, dass leider einige "Tierschutzorganisationen" weltweit einen gut florierenden Tierhandel betreiben.

Heute ist Balu ein fantastisches Tier. Eine extrem treue, liebenswerte Seele. Ein Familienangehöriger.
Er ist für uns ein Himmelsgeschenk. Jedoch hätten wir laut Aussage des Tierarztes auch viel Pech haben können. Er war schwer krank. War extremst ängstlich. Übernervös. War nicht sauber. Hatte unter anderem ein Darminfekt. Es ist gut zu überdenken, welchen Beschaffungsweg man einschlagen möchte. Tierschutz? Ortsansässiges Tierheim? Last but not least ... der Händler. In jedem Fall muss man wissen, dass wir hier über Lebewesen sprechen. 

Tiere vom Tierschutz oder auch vom ortsansässigen Tierheim benötigen nach den gemachten, schlimmen Erfahrungen in ihrem Leben, viel Liebe und Aufmerksamkeit. Daher kann ich nur plädieren, sich über die Anschaffung eines Hundes - auch jedes weitere Tier, viele Gedanken zu machen. Einmal aufgenommen, sollte es auch bleiben dürfen. Es ist keine Ware, die man von A nach B verschiebt!
Ich persönlich finde den Gedanken, Hunde, Katzen etc. aus ortsansässigen Tierheimen aufzunehmen, sehr gut. Hier werden Tiere unter Kontrolle vergeben. Letztlich ist dieser Weg auch kein Weg, kein Garant, kein geschädigtes Tier zu bekommen. Ich finde lediglich das Prozedere der Übergabe und der späteren Betreuung sehr gut. Nach meiner Erfahrung geben die Mitarbeiter der Tierheime alle Informationen über das zu vermittelnde Tier weiter. Sowohl pro, als auch kontra. Auch sei der Gedanke erlaubt, ob Spenden an die Tierschutzorganisationen zum Einführen der Tiere nicht für Präventivmaßnahmen im Ausland eingesetzt werden sollten. Zum Beispiel, um adäquate Tierheime zu bauen, um Streumer zu sterellisieren ... etc. um so den florierenden Tierhandel unseriöser Tierschutzorganisationen mit dem Mitleid der vielen Hilfewilligen einzudämmen.

Die obskuren Quellen des Tierhandels befinden sich laut meiner Recherche, oft in Kroatien, Rumänien oder anderen Balkanstaaten. Die Hunde werden dort auf den Straßen zusammengefangen und übers Internet von sogenannten Tierhilfen nach Deutschland vermittelt und zu Preisen zwischen 200,- und 350,- Euro verkauft. Das Geschäft mit dem Mitleid läuft prächtig und der Nachschub der Tiere,  somit der Umsatz, ist gesichert.
 

Eines noch zum Schluß:  

Die Rettung eines Hundes... auch aller anderer Tiere aus einer seriösen Tierschutzorganisation, ist mit Sicherheit eine großartige Angelegenheit! Frei nach dem Motto: Wir können nicht die ganze Welt retten; jedoch wenn ein jeder ein Leben rettet ...

 

Absolut unterstützungswürdig! Einzig den unseriösen Handel mit Tieren finde ich definitiv kriminell. 

In diesem Sinne.

Eure Bärbel

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