Der Mann, der an diesem Tag im September  in das Büro im Institut für Sexualmedizin kommt, sieht aus wie ein Mensch auf dem Weg zur Urteilsverkündung. Zwei Mitarbeiter begleiten ihn. Er hält den Kopf gesenkt, seine Augen fliehen in alle Richtungen. Seine Bewegungen sind eckig, sein Händedruck ist nass. Er scheint vor allem aus Scham zu bestehen. Seinen Vornamen möchte er nicht preisgeben. Zu groß ist die Angst, dass andere von seiner Neigung erfahren. Der Mann, der an diesem Nachmittag einem Konferenztisch Platz nimmt, um von seinem inneren Kampf zu berichten, scheint zu glauben, dass er nichts anderes als Ablehnung, wenn nicht gar Hass zu erwarten hat.  
Würde man die Abgründe zum Maßstab nehmen, wäre der Mann kein besonders guter Mensch. Der Mann hat in seinem Leben Tausende von Kinderpornos gesehen. Gewaltdarstellungen an Kindern, wie es eigentlich heißen muss. Aber er übernimmt Verantwortung dafür: Er versucht, einen der stärksten Triebe des Menschen zu unterdrücken, mit allen Mitteln.
Phädophilie
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Einmal in der Woche fährt er mit dem Zug nach Berlin . Dort nimmt er an einer Gruppentherapie teil. Die in einer Berliner Klinik seit Jahren für Männer angeboten wird , deren Begehren teilweise oder ausschließlich auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist. Der Mann ist pädophil. Kernpädophil, die einzigen Menschen, die er sexuell anziehend findet, sind Jungen zwischen acht und zwölf. Als er das erste Mal nach Berlin kommt, ist er 29 Jahre alt und hat noch nie ein Kind missbraucht, und er ist sich sicher, auch in Zukunft niemals übergriffig zu werden. Der Missbrauch, den er beenden will, ist indirekter: Nachfrager zu sein für Filme, in denen Kindern großes Leid zugefügt wird. Szenen erregend zu finden, die die Kinder, die dazu gezwungen werden, womöglich für ihr ganzes Leben traumatisieren. Er will damit aufhören. Um das zu lernen, kommt er ein Jahr lang nach Berlin-Mitte. Es ist nicht sein erster Versuch, aber vielleicht sein letzter.Während dieses Jahres treffen wir uns alle paar Wochen, zwischen Zugankunft und Therapiebeginn. 
 Kinderpornografie heißt "K.P." in diesen Gesprächen. So nennt es der Mann auch in seinem kleinen, schwarzen Notizbuch, in dem er seine Fortschritte verzeichnet. Keiner darf davon erfahren, keine sexuelle Abweichung ist gefürchteter als das Hingezogensein zu Kindern. Wer kann sich schon vorstellen, dass einer wie er dauerhaft schaffen kann, was die meisten nicht mal ein paar Wochen lang hinkriegen: seine Lust nicht auszuleben – weder real noch mithilfe von Bildern. Doch wenn er ein guter Mensch sein will, dann wird er das lernen müssen. Mehr verspricht er sich nicht von dem einjährigen Therapieprogramm. "Für mich wird es nie ein Happy End geben", sagt er mit ungerührter Miene, "mit Frau, Kindern, Haus."
"Bitte Helfen Sie mir", steht in der Betreffzeile der E-Mail, die er im Januar 2011 an die Charité schickt. Er beschreibt seine Sucht nach immer härteren Szenen und dass er keinen Weg findet, damit aufzuhören.Bei einem Vorgespräch am Institut für Sexualmedizin leuchten die beiden Therapeuten des "Präventionsprojekts Dunkelfeld", Till Amelung, ein Arzt, und Gerold Scherner, ein Psychologe, jeden Winkel menschlicher Abgründe aus: Straftaten, Familiengeschichte, erste Selbstbefriedigung, Präferenzalter, Geschlecht, exhibitionistische, voyeuristische, sadistische, masochistische, fetischistische Fantasien.


Überwachung von Sextätern
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Ich als eine Betroffene kann euch sagen, dass ich mich ekel. 
Ekel vor den Männern und Frauen, die einem unschuldigen Kind ihren sexuellen Willen aufzwingen. Die es zwingen, mit Ihnen Dinge zu vollziehen, derer sie nicht ansatzweise physisch und psychisch zu verarbeiten in der Lage zu tun ist.

In meinem Buch *Erst Aschenputtel ... Dann Prinzessin* berichte ich in zwei Kapiteln ausführlich über die Übergriffe 2er erwachsener Männer an meiner Protagonistin. Einem Kind. Einem niedlichen kleinen Mädchen. Berichte auch über die Gefühle, die Ängste und den gravierenden Einschnitten nach den Missbräuchen, zwischen denen Jahre liegen.Die Männer, jedoch auch die Frauen, die Kinder zum Sex zwingen. Die Kinder zu sexuellen Handlungen an Ihnen zwingen, die Kinder gerne anfassen und antätscheln, unsittlich berühren, sich von Kindern im Umkehrschluss gerne anfassen, berühren und befriedigen lassen, Kinder sexuell missbrauchen, schlimmstenfalls vergewaltigen, verdienen definitiv kein Mitleid. 
Diese Wesen sind grausame, abnorme Menschen!  
Sind Täter! Sind KEINE OPFER! Mitleid ist hier definitiv fehl am Platz.
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Auch möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass der sexuelle Übergriff an Kindern häufig im engsten Kreis der heimischen Familie stattfindet. Zu diesem zähle ich auch Freunde und Bekannte, Verwandte und Nachbarn.

Nachfolgend mein Appell: Schaut ALLE hin! Schaut NICHT weg! Kindergärtner, Lehrer sollten bei Veränderungen ihrer Schutzbefohlenen ganz genau hinsehen.
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