Mittwoch, 11. Dezember 2013

Vertrauen

Guten Morgen meine lieben Leser und alle Interessierte,

was ist eigentlich Vertrauen? 
Immer wird wird uns allen, schon als Kindern, suggeriert ... 
du musst  vertrauen in DIESES, DAS und JENES, haben. 
Doch, Butter bei die Fische ... wie funktioniert Vertrauen wirklich? 
Was heißt es, zu einer Sache, zu einer Person, Vertrauen zu haben?
Was heißt es, einer Person, einer Sache, einer höheren Macht sein Vertrauen zu schenken?
Ist Vertrauen altmodisch? 
Ein Requilikt aus alten Tagen? 
Kann ich, muss ich vertrauen, um mich weiter zu entwickeln?
Kann man vertrauen lernen?
Wie gewinnt man verloren gegangenes Vertrauen zurück? 
Kann man es überhaupt zurückgewinnen?
Fragen, auf denen ich Antworten gesucht habe. Nachfolgendes habe ich nun recherchiert.

Bildquelle: balkom.de

Vertrauen ist in psychologisch-persönlichkitstheoretische Perspektive definiert als subjektive Überzeugung von der (oder auch als Gefüh für oder Glaube an die) Richtigkeit, Wahrheit bzw. Redlichkeit von Personen, von Handlungen, Einsichten und Aussagen eines anderen oder von sich selbst(Selbstvertrauen). Zum Vertrauen gehört auch die Überzeugung der Möglichkeit von Handlungen und der Fähigkeit zu Handlungen. Man spricht dann eher von Zutrauen. Als das Gegenteil des Vertrauens gilt das Misstrauen.
Neben diesen persönlichkeitstheoretischen Ansätzen, die die Quelle des Vertrauens in sozialisationsbedingten oder kulturell vermittelten Persönlichkeitsstrukturen suchen, gibt es institutionalistische (ökonomische, soziologische, politologische) und sozialpsychologische Theorien  die versuchen, die Entstehung von Vertrauen insititutionellen Zusammenhänge (z. B. in Organisationen) bzw. in interpersonalen Beziehungen zu erklären.
Bildquelle: zeit.de


Charakteristik:

Vertrauen ist ein Phänomen, das in unsicheren Situationen oder bei risikohaftem Ausgang einer Handlung auftritt: Wer sich einer Sache sicher sein kann, muss nicht vertrauen. Vertrauen ist aber auch mehr als nur Glaube oder Hoffnung. Vertrauen benötigt immer eine Grundlage, die sog. „Vertrauensgrundlage“. Dies können gemachte Erfahrungen sein, aber auch das Vertrauen einer Person, der man selbst vertraut, oder institutionelle Mechanismen. Vertrauen ist teilweise übertragbar. Jemandem sein ganzes Vertrauen zu schenken, kann sehr aufregend sein, beispielsweise das Vertrauen, das ein Kind dem Vater schenkt, wenn es von oben herab in die ausgebreiteten Arme springt. Dies gilt sowohl für den Vater als auch für das Kind. Die Geschichte wird oft im übertragenen Sinn erzählt - als Gottvertrauen.

Vertrauensdimensionen:

„Vertrauen ist der Wille, sich verletzlich zu zeigen.“ Dieser einfache Satz umfasst mehrere Vertrauensdimensionen: 1. Vertrauen entsteht in Situationen, in denen der Vertrauende (der Vertrauensgeber) mehr verlieren als gewinnen kann – er riskiert einen Schaden bzw. eine Verletzung. 2. Vertrauen manifestiert sich in Handlungen, die die eigene Verletzlichkeit erhöhen. Man liefert sich dem Vertrauensnehmer aus und setzt zum Vertrauenssprung an. 3. Der Grund, warum man sich ausliefert, ist die positive Erwartung, dass der Vertrauensnehmer die Situation nicht zu seinen Gunsten ausnutzt.

Grundlagen der Vertrauensbeziehung:

Je nach Dauer und Intensität einer Beziehung und je nach Informationsgrundlage bezieht sich das Vertrauen:
  • auf die Situation 
  • auf die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit des Vertrauensnehmers -
  • auf gemeinsam geteilte Normen und Werte von Vertrauensgeber und Vertrauensnehmer
Vertrauen als Erfolgsfaktor im Social Web
Bildquelle: hsimmet.com
Vertrauensbeziehungen basieren oft auf  Gegenseitigkeit. Ein identifikationsbasiertes Vertrauen basiert auf gemeinsamen Erfahrungen und früheren Handlungen sowie auf dem gegenseitigen Verstehen. In einerPartnerschaft wächst gegenseitiges Vertrauen umso stärker, je mehr Gefühle ausgesprochen und akzeptiert werden. Vertrauen kann jedoch auch dadurch entstehen, wenn man ein zugetragenes Geheimnis für sich behält („im Vertrauen gesagt“, „Vertraulichkeit“).Vertrauensgrundlagen verändern sich mit der Entwicklung einer Beziehung -die drei Vertrauensformen bauen aufeinander auf.Interaktion zwischen Parteien kann je nach erhaltenen Informationen zu Vertrauensaufbau oder auch zu Vertrauenszerstörung führen.

 

Situationsbasiertes Vertrauen:

In rationalistisch-entscheidungsorientierter Betrachtungsweise bestehen folgende Voraussetzungen dafür, dass ein situationsbasiertes Vertrauen entstehen kann:

Vertrauen kann man vergrößern, indem man Informationen gibt oder gewinnt (vertrauensbildende Maßnahmen). Auf längere Sicht gewinnen Strategien, die auf Vertrauen basieren und zu Kooperationen führen, oft mehr als Strategien, die auf Misstrauen beruhen. Situationsbasiertes Vertrauen ist oft kein "echtes Vertrauen", und zwar wenn Verletzlichkeit nicht gegeben ist. Aber es ist eine Grundlage für die folgenden „echten Formen“ von Vertrauen.

 

Identifikationsbasiertes Vertrauen:

Identifikationsbasiertes Vertrauen beruht in sozialpsychologischer Betrachtung auf vier Komponenten:
  • Voraussetzungen: enge Zusammenarbeit, Offenheit und regelmäßige Kommunikation
  • Identifikation mit den Werten, Zielen und Bedürfnissen des Partners
  • Gemeinschaft zwischen den Vertrauenden
  • Bildquelle: smile-art.de
  • Gegenseitige Sympathie und die Entwicklung einer emotionalen Bindung
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Vertrauen in der Soziologie:

Georg Simmel unterscheidet den „mystischen“ Glauben des Menschen an den Menschen von der sozialen Form des Vertrauens. Bei dieser handelt es sich um einen mittleren Zustand zwischen Wissen und Nichtwissen, also um eine „Hypothese künftigen Verhaltens“. Diese muss sicher genug sein, um „praktisches Handeln darauf zu gründen.“

 


Swift Trust:

Eine besondere Form situationsbasierten Vertrauens ist sowohl in soziologisch-institutioneller als auch in sozialpsychologisch-beziehungsorientierter Perspektive interessant: das sog. Swift Trust (rasches, flüchtiges Vertrauen), das sich einstellt bzw. einstellen muss, wenn eine heterogen zusammengesetzte temporäre Arbeitsgruppe sofort mit der Arbeit beginnen soll, ohne dass Zeit für vorherige Vertrauensbildung besteht. Ein Beispiel ist das Filmproduktionsteam, in denen sich die Akteure vorher kaum kennen und selbst ihre eigenen Aufgaben noch nicht vollständig überschauen können. Sie müssen sich vom ersten Tag an fast blind vertrauen. Ähnliche Prozesse sind für viele ad hoc gebildete virtuelle Teams kennzeichnend.
Voraussetzungen für die Entstehung von Swift Trust sind u. a.
  • gleichartig ausgerichtete Aktivitäten durch gemeinsame Belohnung im Falle des Erfolgs oder gemeinsame Strafe im Scheiternsfall (z. B. die Möglichkeit, durch den Film Ruhm zu ernten oder sich zu blamieren)
  • das Gefühl starker wechselseitiger Abhängigkeit (man denke an den Stuntman bei einer Filmproduktion und die ihn sichernden Teammitglieder)
  • knappe Zeit (zu viel Zeit verführt dazu, egoistische oder unproduktive Aktivitäten durchzuführen)
  • ausreichende materielle Ressourcen, um Ressourcenkonflikte zu vermeiden
  • Fokussierung der Professionalität, nicht der Person der beteiligten Akteure
  • strikte Aufgaben- und Prozessorientierung, Absehen von persönlichen Problemen und Verzicht auf persönliche Kritik
  • Bildquelle: lernenderzukunft.blogspot.com
  • und vor allem ein Trust Broker (Vertrauensbroker) mit transparentem Handeln, der die Teammitglieder ernennt und entlässt und für die Professionalität eines jeden einzelnen verantwortlich ist.
Aus diesen Erkenntnissen können wiederum Schlussfolgerungen für eine effektive (Re-)Organisation der im Allgemeinen zeitraubenden und teuren Vertrauensbildungsprozesse im Arbeitsalltag gezogen werden.

 

Vertrauen und Kontrolle:

Vertrauen und Kontrolle sind zwei gleichberechtigte Komponenten der Zusammenarbeit. Vertrauen ist für die Verhaltensweisen vorteilhaft, die nicht beobachtbar sind (z. B. Einhaltung von Pausen). Je nach Aufgabenkomplexität und je nach Organisationsstruktur sind Vertrauens-und Kontrollspanne unterschiedlich. Ist Vertrauen vorhanden, besteht eine geringe Notwendigkeit für Kontrolle, Vertrauensverluste verstärken die Notwendigkeit von Kontrolle. Für die Entfaltung von Kreativität, Innovation und Flexibilität sind eher größere Handlungsspielräume und dadurch Vertrauen erforderlich.


 

Vertrauen in anderen Disziplinen:

  • In der Wahrscheinlichkeitheorie und der Zuverlassigkeitstheorie spricht man vom Vertrauensbereich wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis in diesen Bereich fällt, größer ist als die Irrtumswahrscheinlichkeit..
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  • Bildquelle: jetzt.sueddeutsche.de
  • In der Biochemie wird das Hormon Oxytocin für die Vertrauensbildung verantwortlich gemacht. Übrigens, das Hormon Oxytocin wird auch bei allen Müttern nach der Entbindung ihres Kindes ausgeschüttet und sorgt letztlich dafür, dass alle Mütter (Ausnahmen bestätigen die Regeln), Mütter ihre Neugeborenen als die schönsten lebenden Menschenkinder des Universums empfinden.

 

Spiritualität:

In vielen Religionen existiert das Konzept des Vertrauens in einem Gott (nicht nur in den christilichen Gott), in die Vorsehung (z.B. im Islam), in personifizierte Fortuna , oder auch gut möglich, in unpersönliche höhere Mächte dem Schiksal oder Kismet. 
Textquelle: Wikipedia.de


Mein Fazit: 

Vertrauen ist eine tragende Säule. Vertrauen kann verloren gehen ... jedoch kann ein jeder es auch wiederfinden! Vertrauen benötigt ein jeder Mensch von uns, um in unser aller Alltag zu überleben. Vertrauen macht unser aller Leben lebenswert.

Eure Bärbel 



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