So, meine lieben Leser und alle Interessierte,
heute, zum Wochenanfang, möchte ich euch ein weiteres Schmankerl überreichen.
Ich möchte euch einladen, einen Auszug aus meinem aktuellen Buch, Das Wasserschlösschen zur lockeren Schraube, zu lesen. Ich wünsche euch ein großes Lesevergnügen.
Herzlichst eure Bärbel
heute, zum Wochenanfang, möchte ich euch ein weiteres Schmankerl überreichen.
Ich möchte euch einladen, einen Auszug aus meinem aktuellen Buch, Das Wasserschlösschen zur lockeren Schraube, zu lesen. Ich wünsche euch ein großes Lesevergnügen.
Bärbels Resümee
bzw.
Blick zurück …
Das
Resümee aus Bärbels Erlebnisreise lautete: Die anwesenden männlichen Patienten
hatten die Mädchenakademie, Studiengang Vollgas besucht. Leider war der Studiengang
Tempo dreißig schon belegt, und die Männer, Bärbels Mitpatienten, hatten diesen
Vollgasstudiengang mit dem Master abgeschlossen, hierzu herzlichen Glückwunsch!
Auch fand
hier im Wasserschlösschen zur lockeren Schraube so mancher optische und kommunikative
Overkill statt.
Die ganzen
Mittags-Talk-Sendungen, wie sie auch alle heißen mögen, konnten einpacken!
Hier, im
Wasserschlösschen zur lockeren Schraube war alles Denkbare zur Belustigung und
Bespaßung der ganzen Voyeur-Unterhaltungsindustrie real vertreten.
Liebe
Casting-Teams, hier könntet ihr aus dem Vollen schöpfen. All eure künftigen
Realityshows könnten hier mit Leben gefüllt werden. Hier hättet ihr die
Möglichkeit, euch die Besetzungscouch zu füllen.
Bärbel war
sich nicht schlüssig, warum die hier anwesenden Patienten ganz freiwillig
bereit waren, aus zwei kleinen ein großes Problem zu machen?
Hier im
Wasserschlösschen zur lockeren Schraube fanden sich durchweg Patienten mit
psychosomatischen Problemen ein.
Wie bitte
konnte man sich aufeinander einlassen? Den Homo sapiens unterscheidet doch von den
anderen Säugetieren die Intelligenz, der Verstand. Warum nur wurde diese für die
überschaubare Zeit des Aufenthaltes hier, in Bad Kleeblatt, in tierische Triebe
gewandelt?
Dies galt
selbstverständlich für Männlein und Weiblein gleichermaßen, es wurde im
Wasserschlösschen keiner zum Sex gezwungen, alles fand ganz offensichtlich im gegenseitigen
Einvernehmen statt. Warum nur wurden die Intelligenz und das
Verantwortungsgefühl kollektiv ad acta gelegt?
Bärbel
verstand es nicht, versteht es im Übrigen immer noch nicht.
Aber, es
sind im Schlösschen alle mündig gewesen. Jeder der hier eingecheckten Patienten
war in der Selbstverantwortung. Jeder musste letzten Endes selbst die
Verantwortung für sein Handeln, sein Tun, sein Leben übernehmen. Bärbel wollte
nicht den Moralapostel herauskehren, und sie wollte schon gar nicht über das
Handeln ihrer Mitpatienten richten. Dies stand ihr definitiv nicht zu.
Jeder war
natürlich seines Glückes Schmied. Letzten Endes musste jeder selbst
entscheiden, wie weit er ging, wie weit er Dinge zulassen wollte. Aber dennoch,
der Katzenjammer war in vielen Fällen ganz sicher vorprogrammiert.
Sie war nur
auf einen anderen Modus geschaltet: Auf den „Ich weiß was ich habe, weiß aber
nicht, was ich wiederbekomme“-Modus, auf den „Ich bin mit meiner Partnerwahl
sehr zufrieden“-Modus.
Die Ärzte
und Therapeuten machten einen guten Job und fühlten den Patienten mehr als einmal
auf den Zahn. Dennoch, Bärbel hatte nun, da sie die Gastfreundschaft der
Mitarbeiter des Wasserschlösschens zur lockeren Schraube in Bad Kleeblatt über
einige Wochen hatte genießen dürfen, nicht das Bedürfnis, in nächster, für sie übersehbarer
Zeit wieder in die gebotenen Räumlichkeiten einzuziehen. Würde aber, wenn dies
noch einmal nötig wäre, durchaus die Gastfreundschaft der Mitarbeiter hier im
Schlösschen wieder in Anspruch nehmen. Würde sich, so dies nötig wäre, wieder
als Gast einlogieren, aber nur, um sich der Hilfe der Therapeuten und Ärzte
anzuvertrauen. Auf das gesamte schmückende Beiwerk könnte sie gut verzichten.
Bärbel und
Renate saßen am letzten Abend auf dem Balkon in Bärbels Zimmer, denn nur sie
durfte ein so luxuriöses Zimmer bewohnen, und sie saßen auf dem Balkon, weil
Renate in Bärbels Zimmer nicht rauchen durfte. Es war ein Nichtraucherzimmer. An
der Decke hing ein Rauchmelder. Bärbel wollte nicht so gerne die
Funktionstüchtigkeit dieses Rauchmelders testen.
Rente war
angeblich keine Suchtkranke, sondern das Rauchen therapierte sie, es diente nur
ihrer Entspannung. Außerdem schmeckte die Zigarette nach einem anstrengenden
Tag so gut und in Gesellschaft gleich noch viel besser, schon klar. Daher
genossen die beiden nun noch ein letztes Mal gemeinsam den Seeblick und den Sonnenuntergang.
„Du“, fragte
Renate Bärbel, „zurückblickend, was meinst du, hat dir der Aufenthalt hier im Schlösschen
etwas gebracht?“
Bärbel
überlegte und antwortete: „Ja, ich finde sogar, viel mehr, als ich es mir bei
meinen ganzen Vorurteilen im Vorwege vorstellen konnte. Klar, wir hatten hier
jede Menge Männer und Frauen, Paradiesvögel, Testosteronbomben und
Östrogenschleudern, die uns das Leben in der Einrichtung wirklich schwer
gemacht haben, ich fand das ganze Gehabe der Mitpatienten an vielen Tagen ganz
schön anstrengend. Ich muss zugeben, dass ich etliche Male gerne auf die
Schauspiele, diese Selbstinszenierungen und öffentlichen Vorführungen
verzichtet hätte. Bin aber dankbar über die Wege, die uns die Therapeuten
aufgezeigt haben, dankbar, dass sie meinen Nebel gelichtet haben.“
Bärbel
hatte vier Tage vorher schon Kontakt zu einem Verhaltenstherapeuten in der Nähe
ihres Wohnortes aufgenommen.
„Renate,
weißt du“, sagte Bärbel: „ich habe für mich schon vor einiger Zeit erkannt,
dass es keine Schande ist, sich in eine psychosomatische Einrichtung zu begeben.
Die Gruppen und Einzeltherapien und, wie ich dir schon sagte, die vielen bunten
Vögel waren für mich sehr hilfreich, meine Probleme anzunehmen, zumindest zu erkennen,
dass ich Probleme habe. Ich habe schon vor einigen Tagen einen Therapeuten
nicht weit von uns telefonisch kontaktiert und habe zwei Wochen nach meiner
Heimreise einen Termin bei ihm.
Ich werde nunmehr
auch künftig nicht mehr die Starke geben, sondern zu meinen Schwächen stehen
und mir diese auch zugestehen. Zugestehen, dass ich auch Schwächen habe, dass
ich Schwächen haben darf, und ich werde zu meinen Schwächen stehen. Ich muss nicht
mehr immer stark sein.“
„Ja“,
sagte Renate, „mir geht es ganz ähnlich. Auch ich habe mir eine Liste von
Therapeuten aus der Nähe meines Wohnortes ausdrucken lassen und werde noch morgen
diese Liste abtelefonieren und auch ich hoffe, dass ich schnell einen Termin bei
einem adäquaten Therapeuten bekomme.“ Renate schaute gedankenversunken über den
See.
Definition von Glück
bzw.
Innere Zufriedenheit
Was
bedeutet eigentlich Glück?
Glück ist
ein Gemütszustand und wird daher wirklich von jedem Menschen anders wahrgenommen
und anders definiert.
Für den
einen hat Glück nur etwas mit Geld zu tun, für den anderen heißt Glück,
menschliche Wärme empfinden zu können, annehmen zu können. Für wieder andere
heißt Glück einfach nur die Freiheit, Herr über sein eigenes Leben sein zu
dürfen, und diesem Gedanken schließe ich, Bärbel, mich an und wünsche, dass alle,
dieses, ihr eigenes, ihr ganz persönliches Glück, finden mögen.
Bildquelle:www.facebook.com/SuitcasesAndSunglasses |
Herzlichst eure Bärbel
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