Guten Morgen meine Leser und alle Interessierte,
zunächst einmal ganz vielen lieben Dank für das große Interesse an meinem bald erscheinenden Roman:
*Der Wessi, der nicht in den Osten fahren durfte*
Viele Mails haben mich erreicht, in denen ich gebeten wurde, eine Leseprobe einzustellen.
Sehr gerne komme ich diesen Bitten nach.
Anbei nun eine kleine Leseprobe aus meinem Buch: Der Ossi, der nicht in den Westen fahren durfte.
zunächst einmal ganz vielen lieben Dank für das große Interesse an meinem bald erscheinenden Roman:
*Der Wessi, der nicht in den Osten fahren durfte*
Viele Mails haben mich erreicht, in denen ich gebeten wurde, eine Leseprobe einzustellen.
Sehr gerne komme ich diesen Bitten nach.
Bildquelle: fotolia.de |
Vorwort
Die Idee zu diesem Buch ist
entstanden, als bei mir eine Woche vor Weihnachten des Jahres 2013, nachmittags,
mein Telefon klingelte.
Ein
Bekannter von mir, ein Berliner Regisseur, wollte mich unbedingt für ein
Filmprojekt an Bord holen. Der Dialog zwischen uns fand ungefähr so statt:
„Bärbel, du
wolltest doch ein Buch über den Mauerfall schreiben. Hast du nicht Lust, für
mich vorab zu diesem Thema das Skript für einen Kurzfilm mit dem Titel:
25 Jahre Mauerfall mit einer
Länge von circa fünfzehn Minuten zu schreiben?“
„Hm. Interessant. Wie viele Seiten? Nicht zu vergessen, zu wann brauchst du das Manuskript?“
„Hm. Interessant. Wie viele Seiten? Nicht zu vergessen, zu wann brauchst du das Manuskript?“
Ich war
gebauchpinselt.
„20 Seiten
und gerne innerhalb der nächsten zwei Wochen.“
In meinem
Kopf schwirrte es wie in einem Bienenstock. 20 Seiten innerhalb von zwei Wochen?
Wow, verdammt wenig Zeit. Ich hing meinen Gedanken nach.
Plötzlich spürte ich durch meine Denkpause am anderen Ende der Leitung Nervosität aufkommen. Schnell antwortete ich:
Plötzlich spürte ich durch meine Denkpause am anderen Ende der Leitung Nervosität aufkommen. Schnell antwortete ich:
„Puh ha, das
Thema ist so umfangreich, dass es gut und hinreichend recherchiert werden muss.
Wie du weißt, schreibe ich gerade an einem Manuskript zu einem ganz anderen
Thema.“
„Ja, ich weiß, du sagtest: ‘Einen Fuß vor den anderen setzen‘. Ich dachte jedoch, dass du dir dennoch schon Gedanken zu diesem Thema gemacht hast. Sollte für dich doch zu schaffen sein, ihr Frauen seid doch multitaskingfähig. Außerdem möchte ich dir helfen, deinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Da kann ein Filmskript schon einiges bewirken. “Setzte mein Bekannter nach. Hörte ich da etwa einen arroganten Unterton?
„Ganz ehrlich? Nein, ich habe mir noch keine Gedanken zu diesem Thema gemacht. Ja, sicherlich hast du recht, ich wollte in 2014 ein Buch über 25 Jahre Mauerfall schreiben. Wie gesagt. In 2014. Zudem bin ich Autorin und keine Drehbuchautorin. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Weihnachtsfest vor der Tür steht! Das Thema 25 Jahre Mauerfall ist monumental, unglaublich mannigfaltig. Es ist kein Fantasyroman. Es ist deutsch-deutsche Geschichte! Sorry, ich kann mich jetzt nicht ad hoc entscheiden. Ich muss nachdenken. Ich melde mich morgen bei dir und gebe dir meine Antwort.“
„Ich verstehe dich nicht. Du brauchst Bedenkzeit? Warum? Der Film kann dein Durchbruch sein.“ Antwortete mein Bekannter beleidigt und beendete das Gespräch ohne sich von mir zu verabschieden.
Durchbruch oder Genickbruch dachte ich. Doch ich muss zugeben, er hatte mich infiziert. Er hatte sein Ziel erreicht. Ich ließ mein bisher unvollendetes Manuskript, eine Hommage an meine beiden Söhne, liegen und machte mich just an die Recherche. Doch, sehr schnell bemerkte ich, dass ein 20-seitiges Skript, Arial 11, nicht im Entferntesten ausreichen würde, der Geschichte des erloschenen Staates DDR gerecht zu werden. Wie ich mich auch drehte und wendete, ich war mir sicher, das kann nur in die Hose gehen. Für Tiefgründigkeit blieb in der Kürze der angedachten Drehzeit keinerlei Raum. Ein so ernstes Thema der Nachkriegsgeschichte kann und sollte nicht nur abgehandelt werden. Nein, es bedurfte mehr. Viel mehr.
„Ja, ich weiß, du sagtest: ‘Einen Fuß vor den anderen setzen‘. Ich dachte jedoch, dass du dir dennoch schon Gedanken zu diesem Thema gemacht hast. Sollte für dich doch zu schaffen sein, ihr Frauen seid doch multitaskingfähig. Außerdem möchte ich dir helfen, deinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Da kann ein Filmskript schon einiges bewirken. “Setzte mein Bekannter nach. Hörte ich da etwa einen arroganten Unterton?
„Ganz ehrlich? Nein, ich habe mir noch keine Gedanken zu diesem Thema gemacht. Ja, sicherlich hast du recht, ich wollte in 2014 ein Buch über 25 Jahre Mauerfall schreiben. Wie gesagt. In 2014. Zudem bin ich Autorin und keine Drehbuchautorin. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Weihnachtsfest vor der Tür steht! Das Thema 25 Jahre Mauerfall ist monumental, unglaublich mannigfaltig. Es ist kein Fantasyroman. Es ist deutsch-deutsche Geschichte! Sorry, ich kann mich jetzt nicht ad hoc entscheiden. Ich muss nachdenken. Ich melde mich morgen bei dir und gebe dir meine Antwort.“
„Ich verstehe dich nicht. Du brauchst Bedenkzeit? Warum? Der Film kann dein Durchbruch sein.“ Antwortete mein Bekannter beleidigt und beendete das Gespräch ohne sich von mir zu verabschieden.
Durchbruch oder Genickbruch dachte ich. Doch ich muss zugeben, er hatte mich infiziert. Er hatte sein Ziel erreicht. Ich ließ mein bisher unvollendetes Manuskript, eine Hommage an meine beiden Söhne, liegen und machte mich just an die Recherche. Doch, sehr schnell bemerkte ich, dass ein 20-seitiges Skript, Arial 11, nicht im Entferntesten ausreichen würde, der Geschichte des erloschenen Staates DDR gerecht zu werden. Wie ich mich auch drehte und wendete, ich war mir sicher, das kann nur in die Hose gehen. Für Tiefgründigkeit blieb in der Kürze der angedachten Drehzeit keinerlei Raum. Ein so ernstes Thema der Nachkriegsgeschichte kann und sollte nicht nur abgehandelt werden. Nein, es bedurfte mehr. Viel mehr.
Ich wollte
eine ausführliche Zeitreise erzählen.
Wollte, dass sich die Menschen, die seinerzeit in diesem Staat gelebt haben, sich wiederfinden.
Wollte, dass sich die Menschen, die seinerzeit in diesem Staat gelebt haben, sich wiederfinden.
Wollte, dass
die Menschen, die nicht in diesem System gelebt haben, hautnah miterleben, wie
es seinerzeit war, in einem Kokon zu leben.
Wollte
jedoch nicht als Stimmungsbarometer fungieren.
Ich
versuchte meine Rechercheergebnisse auf 20 Seiten, Arial 11, zu schreiben …
doch, es wollte mir nicht gelingen. Ich fragte mich, wie viel meines Materials lässt
sich in bewegte Bilder umwandeln?
Was muss, was
darf, was kann alles erzählt werden?
Was muss man
weglassen?
Ich traf
eine Entscheidung.
Ich war
nicht bereit, dieses Thema abzuhandeln und in nur fünfzehn zur Verfügung
stehenden Drehminuten runterzuleiern.
Ich sagte
meinem Bekannten und somit der großen Verlockung, mein Manuskript als Kurzfilm auf
den großen Leinwänden dieser Welt zu sehen, schweren Herzens ab.
Schon immer
war und ist meine Devise:
Mach etwas
richtig oder mach es gar nicht!
Mein
angefangenes Manuskript, zum Thema 25 Jahre Mauerfall, lag über Weihnachten eine
Woche, ganze sieben Tage, unbearbeitet auf meinem Schreibtisch.
Im neuen Jahr nahm ich das angefangene Manuskript wieder in die Hand, als auch die Recherche erneut auf. Wenn ich schon einmal mit meinem angedachten Werk 25 Jahre Mauerfall angefangen hatte, konnte ich es auch zu Ende schreiben.
Im neuen Jahr nahm ich das angefangene Manuskript wieder in die Hand, als auch die Recherche erneut auf. Wenn ich schon einmal mit meinem angedachten Werk 25 Jahre Mauerfall angefangen hatte, konnte ich es auch zu Ende schreiben.
Das Projekt,
das ich zuvor zu Papier bringen wollte, konnte warten. Sehr schnell merkte ich,
wie mich die Geschichte des Mauerfalls, des Regimes und die Zeitgeschichte des
einstigen Bauern- und Arbeiterstaats mehr und mehr in seinen Bann zog. Bis ich
letztlich lichterloh brannte. Die Manuskriptseiten wuchsen und wuchsen zusehends.
Ich suchte
Zeitzeugen. Gefunden
habe ich auf meiner Suche Christian Schmidt und Holger Budikowski. (Die Namen
sind abgeändert, um die Anonymität der Beiden zu wahren).
Die beiden
Männer waren für mich ein Geschenk des Himmels. Als ich ihnen erzählte, dass
ich einen Roman sowohl über den Mauerfall als auch über die Geschichte und das
Leben im Kokon der DDR, in der Enklave Westberlins, schreiben wollte, boten mir
die beiden selbstlos ihre Unterstützung an. Beide nahmen sich etliche Stunden
Zeit für mich.
Christian als
gebürtiger Ossi, der zum Wessi wurde, und zur Regierungszeit der Funktionäre
der DDR nicht mehr in seine alte Heimat und damit zu seinen Wurzeln reisen durfte.
Holger, der
mich an seiner Jugend in der DDR, an seiner Flucht und an seiner harten Landung
nach der Flucht, in dem vermeintlichen Schlaraffenland BRD, teilhaben ließ.
Beide Männer haben mich mit diversen Informationen zu dem Leben in dem
zwischenzeitlich komplett von der Bildfläche verschwundenen Arbeiter- und Bauernstaat
versorgt. Haben mir tiefe Einblicke in ihr Leben gewährt. Entstanden ist nun
dieses wunderbare Buch.
Durch die
Gespräche mit Christian Schmidt und Holger Budinkowski gewann ich einen tiefen
Einblick in den Alltag der Bürger der DDR, in die Machenschaften der Stasi, der
Vopo und Co., desgleichen in die gesamte Geschichte des erloschenen Staates DDR.
Wehleid, Herzeleid, Liebeskummer
Jan, ein gebürtiger Berliner, der eine frappierende
Ähnlichkeit mit dem männlichen Part des Glamour Hollywoodpärchens Brangelina
aufwies, saß mit einem ihm bis dahin völlig Unbekannten, einem Touristen aus Bayern,
den er erst vor einer Zigarettenlänge kennengelernt und der sich ihm als Ronny vorgestellt hatte, gemütlich auf einen
kleinen Plausch in seiner Lieblingskneipe‚ dem Biergarten Berliner Weiße, in Kreuzberg. Sein Lieblingsbiergarten
war ein echter Klassiker unter den Berliner Biergärten. An guten Tagen trafen
sich hier sowohl kreative Szenetypen, Schauspieler als auch Schlipsträger aus Politik
und Wirtschaft. Bei schönem Wetter waren die mehr als achthundert Plätze meist
gut besetzt.
Auch das eine oder andere schattige Plätzchen unter dem
alten Baumbestand des riesigen Anwesens, ließ sich hier bei schönem Wetter, leicht
finden.
Ein Bootsverleih, der ganz in der Nähe residierte, lud zu einer gemütlichen Kahnpartie ein.
Ein Bootsverleih, der ganz in der Nähe residierte, lud zu einer gemütlichen Kahnpartie ein.
Es war ein lauer Frühlingsnachmittag
am 04. April 2014. Die Zeiger auf Jans Uhr zeigten ihm fünfzehn Uhr dreißig an.
Die Sonne schien schon kräftig. Beide Raucher hatten es sich, so gut es die
Gegebenheiten zuließen, gemütlich gemacht. Ihrer Nikotin- und Kondensatsucht
gehorchend, draußen, im Freien, auf den weiß-grün gestreiften Polstern ihrer Klappgartenstühle
des hippen Szenelokals. Bei Bedarf konnte man auf die über die Rückenlehnen der
Stühle gelegten grünen Kuscheldecken, zurückgreifen. Zwischen den beiden
mittelalten Männern stand ein massiver, stabiler kleiner runder Klapptisch mit grünen
Metallbeinen, grünen Füßen und einer weißen Tischplatte.
Der Biergarten war nett und
einladend hergerichtet. Beide Männer genossen hier, im Freien, ihren heißen,
frisch gebrühten Becher Kaffee mit einem Schuss Kakao und einer kleinen Brise
Salz. Ein Geheimtipp für Besucher des Berliner
Weiße Biergartens.
Des Weiteren genossen die beiden gelungenen Herren der Schöpfung die ersten warmen Sonnenstrahlen und sowohl die vorbeigehenden ersten knappen Hotpants als auch die kurzen Miniröcke der meistens hübsch anzusehenden Frauen. Die vorbeiziehenden Mädels, aber auch die Männer, konnten sich ihrerseits beim Vorbeiziehen einen zweiten Blick in Jans Richtung nicht verkneifen. War er‘s oder war er‘s nicht?
Des Weiteren genossen die beiden gelungenen Herren der Schöpfung die ersten warmen Sonnenstrahlen und sowohl die vorbeigehenden ersten knappen Hotpants als auch die kurzen Miniröcke der meistens hübsch anzusehenden Frauen. Die vorbeiziehenden Mädels, aber auch die Männer, konnten sich ihrerseits beim Vorbeiziehen einen zweiten Blick in Jans Richtung nicht verkneifen. War er‘s oder war er‘s nicht?
Einen Meter achtzig reine
Männerpower, dunkelblonde, volle schulterlange Haarpracht, einen athletischen,
durchtrainierten Body, der die Vermutung zuließ, Jan wäre ein Kandidat eines
großen amerikanischen Magazins, dass ihn in seiner am Jahresende erscheinenden Sonderausgabe zum
‘Sexiest Man Alive‘ küren würde.
Jan nahm von dem Interesse
an seiner Person keine Notiz. Er war sich seiner charismatischen Wirkung auf seine
Mitmenschen noch nie bewusst. Klar fand er sein Spiegelbild an mehr als 360
Tagen völlig in Ordnung. Er wusste um seine frappierende Ähnlichkeit mit einem
der einflussreichsten Schauspieler Hollywoods. Doch war ihm seine äußere Schale
nicht wichtig. Er war ein tiefsinniger, introvertierter Mensch.
Nach dem Genuss ihres
köstlichen Heißgetränks und einem vorangegangenen Small Talk, wechselte Jan schwermütig
das Genre.
Aus dem netten Small Talk
wurde:
Eine Geschichtsreise.
Eine Zeitreise durch die Geschichte
der ehemaligen DDR.
Eine Zeitreise sowohl der
politischen als auch der strukturellen Nachkriegsentwicklungen hüben wie drüben,
zu den Katz- und Maus-Spielen in dem einst geteilten Deutschland.
Eine Zeitreise zurück zu dem größten Nachkriegsereignis der deutschen Geschichte, zum großen Maulaffen feilhalten, als sich ganz plötzlich, vor fünfundzwanzig Jahren, der Eiserne Vorhang quasi über Nacht, öffnete.
Eine Zeitreise, ein repräsentativer Querschnitt durch
sein Leben. Eine Zeitreise zurück zu dem größten Nachkriegsereignis der deutschen Geschichte, zum großen Maulaffen feilhalten, als sich ganz plötzlich, vor fünfundzwanzig Jahren, der Eiserne Vorhang quasi über Nacht, öffnete.
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